Digitalisierung im Handwerk – was Handwerker wissen müssen

Nima

Digitalisierung

Laut der Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“ der Telekom investieren immer mehr Handwerksbetriebe in digitale Anwendungen. Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung im Handwerk beschleunigt, um die Betriebsfähigkeit zu sichern. Mobile Endgeräte und Tools ermöglichen den Zugriff auf Daten von überall und verbessern die Kommunikation.

Die Digitalisierung im Handwerk betrifft alle Bereiche, von Betriebssoftware über Handwerker-Apps bis hin zu Elektro-Planungssoftware und Online-Marketing. Staatliche Förderungen helfen speziell kleinen und mittleren Betrieben, diesen wichtigen Prozess voranzutreiben. Eine umfassende Digitalisierung im Handwerk ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.

Einführung in die Digitalisierung im Handwerk

Die Digitalisierung im Handwerk gestaltet sich als entscheidender Schritt, um den sich wandelnden Anforderungen der modernen Geschäftswelt gerecht zu werden. Unter Digitalisierung versteht man die Umwandlung analoger Inhalte in digitale Formate, wodurch Prozesse effizienter und zugänglicher werden. Für Handwerksbetriebe bedeutet dies eine Vereinfachung administrativer Aufgaben und eine Optimierung der Betriebsabläufe, ohne traditionelle Arbeitsweisen zu ersetzen.

Digitalisierungsmaßnahmen im Handwerk werden durch eine breite gesellschaftliche Akzeptanz vorangetrieben. Studien wie die des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) und des Digitalverbands Bitkom zeigen, dass 66% der Handwerksbetriebe die digitale Transformation als Chance sehen, während 56% diese als große Herausforderung empfinden. Die Einführung Digitalisierung bietet zahlreiche Vorteile wie Zeitersparnis bei administrativen Prozessen, vereinfachte Auftragsakquise und verkürzte Kommunikationswege. Außerdem ermöglichen moderne Handwerkstechnologien eine höhere Wettbewerbsfähigkeit durch neue Serviceangebote und automatisierte Maschinenwartung.

Der Forschungsbericht zur Digitalisierung und den Bemühungen im Bereich Künstliche Intelligenz im Handwerk beschreibt den aktuellen Stand ebenso wie die Förderlandschaft. Acht Experteninterviews mit Digitalisierungsbeauftragten für Innovation und Technologie verdeutlichen die zentralen Trends, Treiber und Hemmnisse. Dabei wurden drei wesentliche Handlungsfelder zur Realisierung des Digitalisierungspotenzials identifiziert:

  • Informations- und Austauschveranstaltungen
  • Branchen- und betriebsspezifische Fördermaßnahmen
  • Nutzung sozialer Medien zur Modernisierung der Außendarstellung

Die Digitalisierung im Handwerk bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Zu den Haupthindernissen zählen hohe Investitionskosten, nicht für KMU maßgeschneiderte überdimensionierte Software, ein Mangel an Bewusstsein für geeignete digitale Lösungen sowie Anforderungen an Datensicherheit und Datenschutz. In einer Folgestudie von ZDH und Bitkom (2022) gaben 55% der Betriebe an, dass die Digitalisierung ihre Geschäftstätigkeit sichert und 30% konnten durch die Digitalisierung neue Services anbieten. Der Umgang mit diesen Herausforderungen erfordert einen klaren Plan und oft zusätzliche Qualifizierungsmaßnahmen für das Team.

Insgesamt bleibt die Digitalisierung im Handwerk ein wesentlicher Punkt, um den technologischen Fortschritt zu nutzen und die Zukunftsfähigkeit der Branche zu sichern. Moderne Handwerkstechnologien bieten eine Fülle von Möglichkeiten, Prozesse zu optimieren und neue Geschäftsfelder zu erschließen.

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Vorteile der Digitalisierung für Handwerksbetriebe

Die Vorteile der Digitalisierung für Handwerksbetriebe sind vielfältig und bieten enorme Potenziale zur Effizienzsteigerung und Verbesserung der digitalen Außendarstellung. Eine Studie zur Digitalisierung des Handwerks aus dem Jahr 2020 zeigte, dass 66% der befragten Unternehmen die digitale Transformation als Chance sehen. Diese positive Haltung kann wesentlich dazu beitragen, dass Handwerksbetriebe ihre Prozesse optimieren und Wettbewerbsvorteile sichern.

Vorteile der Digitalisierung

Effizienzsteigerung durch digitale Prozesse

Digitale Prozesse ermöglichen es Handwerksbetrieben, erhebliche Zeit- und Kostenersparnisse zu erzielen. Durch die Minimierung von Verwaltungsaufgaben werden wertvolle Ressourcen für das Kerngeschäft freigesetzt. So konnten 55% der Klein- und Mittelständischen Unternehmen im Handwerk im Jahr 2022 durch die Digitalisierung neue Dienstleistungen anbieten. Der Einsatz von Technologie wie digitalen Auftragsverwaltungen, Buch­haltungs­software und Projekt­management­tools trägt entscheidend zur Effizienzsteigerung bei. Dabei bewerteten 83% der Betriebe im Jahr 2022 die Digitalisierung als sehr oder eher begrüßenswert.

Verbesserte Außendarstellung durch digitale Technologien

Die digitale Außendarstellung eines Handwerksbetriebs ist heute entscheidender denn je. Kunden erwarten schnelle Rückmeldungen, was laut 97% der Betriebe eine zentrale Anforderung ist. Eine ansprechende und innovative digitale Präsenz stärkt das Image und die Sichtbarkeit eines Unternehmens. So stellten viele Betriebe fest, dass sie durch eine starke Online-Präsenz bessere Kundenbindung und Angebotsakquise erreichen können. 55% der befragten Unternehmen im Jahr 2022 gaben an, dass die Digitalisierung die Existenz ihres Handwerksunternehmens sicherte. Durch die Nutzung von Social Media, professionellen Websites und Online-Bewertungen können Handwerksbetriebe ihre Attraktivität deutlich steigern.

Herausforderungen der digitalen Transformation

Herausforderungen Digitalisierung

Die digitale Transformation bringt nicht nur Vorteile mit sich, sondern auch erhebliche Herausforderungen für Handwerksbetriebe. Um sich erfolgreich zu digitalisieren, sind zahlreiche Hürden zu überwinden. Neben den finanziellen und personellen Anforderungen müssen auch Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden.

Sicherheitsrisiken und Datenschutz

Die Nutzung digitaler Technologien geht einher mit erhöhten Sicherheitsrisiken. Datenschutzverletzungen und Cyberangriffe können schwerwiegende Folgen haben, darunter Rufschädigung, rechtliche Konsequenzen und den Verlust von Kundenvertrauen. Unternehmen müssen in geeignete Cybersicherheitsmaßnahmen investieren und ihre Mitarbeiter in den Bereichen Datensicherheit und Datenschutz schulen, um das Risiko zu minimieren.

Investitionsbedarf und Qualifizierung

Es besteht ein erheblicher Investitionsbedarf im Handwerk, um den digitalen Wandel zu bewältigen. Neben der Anschaffung neuer Technologien und Softwarelösungen sind auch Investitionen in Schulungsprogramme und Weiterbildungsinitiativen notwendig. Die Nachfrage nach digitalen Kompetenzen übersteigt häufig das verfügbare Talentangebot, was es Unternehmen erschwert, Fachkräfte zu rekrutieren, zu halten und weiterzubilden. Eine gezielte Qualifizierung der Mitarbeiter ist daher unerlässlich.

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Viele Softwarelösungen für Windows, wenig für MacOS und Linux

Ein weiteres Problem im Rahmen der Digitalisierung ist die Softwarekompatibilität. Viele Softwarelösungen sind primär für Windows optimiert, während Angebote für MacOS und Linux oft begrenzt sind. Dies kann die Auswahl geeigneter Programme einschränken und zusätzliche Herausforderungen bei der Implementierung und Integration von Software in bestehende Systeme mit sich bringen.

Unternehmen müssen diese Herausforderungen Digitalisierung meistern, um langfristig erfolgreich zu sein. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an neue Technologien und Prozesse sind hierbei essenziell.

  1. Sicherheitsrisiken erkennen und minimieren
  2. Investitionen in Schulungsprogramme
  3. Geeignete Softwarelösungen wählen

Praktische Anwendungen digitaler Lösungen im Handwerk

Die Digitalisierung hat auch im Handwerk Einzug gehalten und bietet zahlreiche praktische Anwendungen, die den Arbeitsalltag erheblich erleichtern. Dazu zählen insbesondere das digitale Bestandsmanagement und die Zeiterfassung Technologie. Beide Lösungen sind Schlüsselkomponenten, um Prozesse zu optimieren und die Effizienz zu steigern.

Digitales Bestandsmanagement

Digitales Bestandsmanagement über Bluetooth-Module ermöglicht eine präzise Standort- und Zustandsüberwachung von Werkzeugen und Maschinen. Diese Technologie hilft Handwerksbetrieben, ihre Bestände in Echtzeit zu überwachen und die Verfügbarkeit von Arbeitsmitteln sicherzustellen. Unternehmen wie ToolTime bieten maßgeschneiderte Softwarelösungen an, die speziell auf die Bedürfnisse von Handwerksbetrieben zugeschnitten sind.

Laut einer Studie des ZDH und Bitkom nutzen erst die Hälfte aller Handwerksbetriebe digitale Technologien effektiv. Diese Diskrepanz zeigt, dass es noch viel Potenzial gibt, um digitale Lösungen im Handwerk weiter zu integrieren und zu optimieren.

Zeit- und Aufgabenerfassung

Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Zeiterfassung Technologie. Die digitale Erfassung von Arbeitszeiten und Aufgaben führt zu einer signifikanten Effizienzsteigerung im Arbeitsalltag. Manuelle Eintragungen und Kommunikationsfehler werden durch diese Technologie vermieden, was den gesamten Arbeitsablauf optimiert.

Drei Viertel der Handwerksbetriebe mit Steuerberatungskanzlei beabsichtigen, neue digitale Lösungen zur Effizienzsteigerung ihrer kaufmännischen Prozesse einzusetzen. Dies zeigt, wie wichtig die Integration von digitalen Werkzeugen geworden ist, um im Wettbewerb bestehen zu können.

Förderungsmöglichkeiten für die Digitalisierung im Handwerk

Die Digitalisierung im Handwerk steht oft vor finanziellen Herausforderungen, doch zahlreiche Förderprogramme unterstützen Handwerksbetriebe bei ihrer digitalen Transformation. So gewährt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit dem Programm „go-digital“ kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) Fördermittel Digitalisierung in Form von Zuschüssen bis zu 50 % für Beratungs- und Umsetzungsleistungen.

Insbesondere in Bundesländern wie Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen profitieren Unternehmen von Digitalisierungszuschüssen für entsprechende Projekte und Maßnahmen zur Verbesserung der IT-Sicherheit. Beispielhaft unterstützt der bayerische Digitalbonus kleine Unternehmen bei der Einführung digitaler Produkte und Dienste sowie Maßnahmen zur IT-Sicherheit.

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In Hamburg fördert das Programm Hamburg Digital KMU bei der Umstellung auf neue digitale Systeme und Geschäftsmodelle durch Beratungsdienstleister und Investitionen. Die hessische Förderlinie Distr@l setzt mit finanzieller Unterstützung auf digitale Innovationsprojekte von KMU.

Auch in Nordrhein-Westfalen stehen Betrieben Zuschüsse in Form von Gutscheinen für Digitalisierungsthemen wie digitale Produktapplikationen und Maschinenvernetzung zur Verfügung. Das Förderdatenbank-Portal bietet eine umfassende Übersicht über alle aktiven Förderprogramme des Bundes, der Länder und der Europäischen Union, damit Unternehmen passgenaue finanzielle Unterstützung Handwerk identifizieren können.

Die Förderquote der Zuschüsse variiert je nach Programm zwischen 30-80 % der zuwendungsfähigen Ausgaben. Kredite mit niedrigen Zinsen und einer Laufzeit bis zu 10 Jahren bieten ebenfalls attraktive Finanzierungsmöglichkeiten. Die Höhe der Fördersumme hängt von der Zuwendungsart, der Größe des Unternehmens und dem Investitionsvorhaben ab und reicht bei Zuschüssen bis zu 130.000 € und bei Krediten bis zu 7,5 Mio. €.

Fazit

Die Digitalisierung im Handwerk bietet eine Fülle an Chancen für Betriebe, die bereit sind, sich den neuen Technologien zu öffnen. Ob durch Effizienzsteigerung, optimierte interne Prozesse oder verbesserte Außendarstellung – die Vorteile sind vielfältig und klar erkennbar. In der Zusammenfassung Digitalisierung zeigt sich, dass fast alle der befragten mittelständischen Unternehmen bereits dabei sind, ihre Arbeitsabläufe schrittweise zu digitalisieren.

Gleichzeitig dürfen die Herausforderungen der digitalen Transformation nicht unterschätzt werden. Sicherheitsrisiken und Datenschutz, Investitionsbedarf und die Anpassung der Qualifikation der Mitarbeiterschaft sind dabei zentrale Aspekte. Es zeigt sich jedoch auch, dass die meisten Unternehmen durch die Digitalisierung neue Arbeitsplätze schaffen, anstatt bestehende zu eliminieren.

Ein bedeutender Teil der befragten Unternehmen hat bereits in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investiert und setzt dabei sowohl auf traditionelle als auch digitale Lernmethoden. Deutschland hat die digitale Integration in einigen Bereichen verpasst, zeigt aber Fortschritte in der Industrie 4.0 und Künstlichen Intelligenz. Die Digitalisierung Handwerk Fazit weist auf eine umfassende Modernisierung der Arbeitsprozesse hin, wobei ein reaktiver Ansatz in der Personalplanung problematisch sein kann.