Die Anzahl der Webhoster ist heutzutage schier unüberschaubar. Und die verschiedenen Angebote scheinen sich zu überschlagen. Jeder bezeichnet sich als besser, günstiger usw. Da fällt es schwer, den Überblick zu behalten und sich letztlich zu entscheiden, welchen Webhoster man wählen soll. Mit den hier vorgestellten Tipps möchten wie diese Wahl etwas erleichtern.
Geschäftlich oder privat?
Um herauszufinden, welcher Webhoster am besten passt, ist es zunächst wichtig, den genauen Bedarf zu definieren. Und ganz am Anfang dieser Definition steht die Frage: Ist die zu hostende Website eine private Seite oder der Webauftritt einer Firma bzw. eines Selbstständigen oder Freiberuflers?
Private Seiten brauchen normalerweise weniger Webspace, und auch an die Performance werden nicht die höchsten Ansprüche gestellt. Für welchen Webhoster man sich entscheidet, dafür ist hier in der Regel der Preis ausschlaggebend. An den Webspace für eine geschäftliche Website werden hingegen ganz andere Anforderungen gestellt. Der Service und die Performance sind in diesem Fall notwendig, auch die Ausfallsicherheit steht ganz oben auf der Liste. Auch der Bedarf an Speicherplatz geht bei umfangreichen Seiten stark in die Höhe. Diese Qualität hat natürlich ihren Preis, doch gerade bei gewerblichen Seiten sollte auf keinen Fall am falschen Ende gespart werden – schließlich hängt hiervon nicht selten die gesamte Existenz des Unternehmens ab.
Ein äußerst wichtiger Punkt: Was wird technisch benötigt?
Abhängig davon, wie die betreffende Website aufgebaut ist, oder genauer gesagt, welches CMS ihr zugrunde liegt, ist die Wahl der technischen Ausstattung des Hosters/Webspaces. Welche Scripte sollen eingebunden werden und wie viele Datenbanken werden benötigt? Soll ein bestimmtes CMS-System unterstützt werden oder andere Features, z. B. die neueste PHP-Version?
Doch Achtung: Viele Webhoster locken mit tollen Angeboten, von denen man das Meiste gar nicht benötigt. Diese setzen auch auf die Unwissenheit ihrer Kunden und spekulieren darauf, dass vorsichtshalber gleich das ultimative Premiumpaket in den Warenkorb wandert, obwohl dies in den meisten Fällen vollkommen unnötig ist. Am Schluss wird viel Geld gezahlt – und ironischerweise fehlt dann doch eine Kleinigkeit, die das günstige Basispaket bei einem anderen Webhoster beinhaltet hätte.
Wer seine Bedürfnisse und Anforderungen klar definiert, kann so etwas vermeiden. Die Angebote der Webhoster sind also genau zu prüfen und zu vergleichen. Was muss unbedingt dabei sein, was ist überflüssig und was ist „nice to have“?
Support und Erreichbarkeit
Einer der entscheidendsten Punkte bei der Wahl des richtigen Webhosters ist der Kundensupport. Technische Probleme oder Fragen zur Einrichtung können jederzeit auftreten – umso wichtiger ist es, dass schnelle Hilfe verfügbar ist.
Zu prüfen ist daher, ob der Anbieter einen Support rund um die Uhr anbietet und über welche Kanäle dieser erreichbar ist: Telefon, Live-Chat oder E-Mail. Besonders hilfreich ist ein gut gepflegtes Hilfe-Center mit verständlichen Anleitungen und Lösungen zu häufigen Problemen.
Einige Webhoster werben mit einem 24/7-Service, der in der Praxis jedoch oft nur eingeschränkt verfügbar ist oder lange Antwortzeiten hat. Hier lohnt sich ein Blick in aktuelle Kundenmeinungen – sie geben einen realistischen Eindruck davon, wie verlässlich der Support wirklich ist.
Was sagen andere?
Kundenbewertungen zu den verschiedenen Webhostern lassen sich überall im Netz finden – diese bieten oft mehr Informationen als die Werbeangebote der Hoster selbst. So lässt sich besser abschätzen, ob der Service der einzelnen Anbieter auch tatsächlich den persönlichen Erwartungen gerecht wird.
Besonders hilfreich sind Erfahrungsberichte auf unabhängigen Plattformen, in Foren oder in Fachblogs. Dort wird nicht nur über die allgemeine Zufriedenheit geschrieben, sondern häufig auch über konkrete Stärken und Schwächen berichtet – etwa wie schnell der Support bei Problemen reagiert, wie zuverlässig die Server laufen oder wie einfach die Benutzeroberfläche zu bedienen ist.
Wichtig: Einzelmeinungen sollte man nicht überbewerten – ausschlaggebend ist der Gesamteindruck. Wenn sich bestimmte Kritikpunkte oder Lob regelmäßig wiederholen, ist das meist ein guter Hinweis darauf, ob der Webhoster wirklich hält, was er verspricht. Auch die Reaktion des Anbieters auf negatives Feedback kann viel über dessen Kundenorientierung verraten. Wer sich diese Zeit für die Recherche nimmt, kann spätere Enttäuschungen vermeiden.
Serverstandort und Datenschutz
Der Standort der Server spielt nicht nur für die Ladegeschwindigkeit der Website eine Rolle, sondern auch für den Datenschutz. Gerade in Europa – und speziell in Deutschland – gelten strenge rechtliche Vorgaben, etwa durch die DSGVO.
Wer auf rechtliche Sicherheit setzen möchte, sollte darauf achten, dass die Server des Anbieters in der EU betrieben werden und der Webhoster transparent mit seinen Datenschutzrichtlinien umgeht. Viele seriöse Anbieter stellen dazu klare Informationen auf ihrer Website bereit.
Ein weiterer Pluspunkt: In Rechenzentren innerhalb der EU gelten hohe Sicherheitsstandards. Diese betreffen nicht nur den Schutz vor Cyberangriffen, sondern auch den physischen Zugriff auf die Server. So sind sensible Daten mehrfach abgesichert – technisch wie rechtlich.
Was ist von kostenlosen Webhostern zu halten?
Die günstigsten Webhoster sind natürlich die, die gar nichts kosten. Diese Webhoster finanzieren den kostenlosen Webspace über Werbung, die man in der Regel nicht wegschalten kann. Für Neulinge bieten diese Webhoster eine vielversprechende Möglichkeit, erst einmal in die Materie hineinzuschnuppern und sich mit der Erstellung einer eigenen Seite vertraut zu machen. Für den gewerblichen Bereich eignen sie sich jedoch nicht – Performance und Service lassen fast immer zu wünschen übrig und mit fremder Werbung macht die Seite keinen professionellen Eindruck.
Auch günstige Webhoster empfehlen sich hier nicht. Wer seine Seite später erweitern möchte, etwa mit mehr Speicherplatz, zusätzlichen Scripten etc., merkt oft, dass es sehr viel teurer wird. Die günstigen Webspace-Pakete sind meist in ihrem Umfang sehr eingeschränkt, sodass es Sinn ergibt, gleich einen Profi-Anbieter zu wählen. Diese kostet zwar von Anfang an etwas mehr, erspart aber viel Aufwand und Ärger.
Fazit
Eigentlich ist ein guter Webhoster recht leicht zu erkennen: Er bietet gute Beratung und echten Service, die Pakete sind bei Bedarf unkompliziert und ohne übertriebene Mehrkosten erweiterbar und die Performance ist nachweisbar erstklassig. Mit den hier vorgestellten Tipps sollte sich ein solcher Hoster ohne Probleme finden lassen.